Geschichte
Die erstmalige urkundliche Erwähnung Feudingens geht in das Jahr 1218 zurück, wo der Ort Feudingen in einer Schenkungsurkunde des Adligen
1218 wurde Feudingen erstmals urkundlich erwähnt in einer Schenkungsurkunde des Adligen und Plebans Einolf (oder Eginolf) von Feudingen an das Kloster Haina. Die Schenkung wird in dieser Urkunde vom Mainzer Erzbischof Siegfried II. bestä tigt. Das Original der in lateinischer Sprache geschriebenen Urkunde befindet sich im Hessischen Staatsarchiv Marburg. Hier findet sich auch der erste urkundliche Beleg fü r die Feudinger Mü hle, die ä lteste aller wittgensteinischen Mü hlen.
1396 wird das Feudinger Adelsgeschlecht zum letzten Mal erwähnt. Später waren die Feudinger Bauern als Lehnsleute verschiedener Herren aus Hainchen und Saßmannshausen mehreren Rittern gegenüber zinspflichtig. Ende des 14. Jahrhunderts erwarben die Wittgensteiner Grafen zunä chst die Vogteirechte und kurze Zeit später auch die Lehnsherrschaft. Auß erdem erwarb auch die Kirche St. Martin ab der Mitte des 15. Jahrhunderts Grundbesitz in Feudingen. Die auf einem Hügel erbaute Kirche war lange Zeit der Siedlungskern des Ortes.
Bis 1618 waren nördlich und östlich der Kirche 44 Wohnhäuser gebaut worden. Wegen des jährlich auftretenden Hochwasser wurde das darunter gelegene Tal der Lahn als Standort fü r Wohnhäuser gemieden.
Der damalige Landesherr, Ludwig II. von Sayn-Wittgenstein, stand mit Wittgenstein als reformiertem Reichsstand im Dreißigjährigen Krieg auf Seiten der Protestantischen Union. Die Bewohner Feudingens blieben vom unmittelbaren Kriegsgeschehen verschont, dennoch litten sie durch Truppendurchzü ge und -einquartierungen, Hunger und Kriegssteuern unter dem Krieg. Da Feudingen “”verkehrsgünstig”” an einer der Durchzugsstraßen lag, wurden die Einwohner mehrfach Opfer plündernder Truppen.
1741 wurde ein Groß teil des Dorfes von einer verheerenden Feuersbrunst zerstört. Innerhalb von nur zwei Stunden brannten 65 Gebäude nieder, darunter 33 Wohnhäuser und das Schulhaus. Augenzeugenberichte, die im Fürstlichen Archiv von Bad Laasphe archiviert sind, lassen vermuten, dass das Feuer durch eine Bö enwalze eines starken Gewitters verursacht wurde.
Der Bau der Sieg-Lahn-Straße (Landesstraße L 719) im Jahre 1856, die zur linken Lahnseite einen Damm gegen das Hochwasser bildete, führte zur Ansiedlung von Geschäften und Werkstätten außerhalb des alten Ortskerns.
Im Jahr 1885 hatte Feudingen 163 Wohnhäuser mit 930 Einwohnern, Feudingerhütte hatte 20 Wohnhäuser mit 132 Bewohnern. Sieben weitere Wohnplätze, die heute teilweise mit dem Hauptdorf verschmolzen sind, hatten insgesamt 14 Wohnhäuser mit 68 Einwohnern.
1888 brachte dann der Bau der Eisenbahnstrecke von Erndtebrück nach Laasphe auch die Ansiedlung kleinerer Industriebetriebe mit sich.
Nach langen Planungen wurde in Feudingen 1901 erstmals eine Wasserleitung gebaut, da die bis dahin vorhandenen Brunnen längst nicht mehr den hygienischen Anforderungen entsprachen. Wegen unsachgemäßer Ausführung der Arbeiten musste aber schon 1906 ein Ergänzungsprojekt erstellt werden. 1911 erhielt dann auch Feudingerhütte eine Wasserleitung.
Vom Kriegsgeschehen des Zweiten Weltkriegs blieb Feudingen weitgehend verschont, an der Front starben jedoch 108 Feudinger Bürger. Erst am 20. Mä rz 1945 erfolgte ein Luftangriff amerikanischer Streitkräfte. Ziel des Angriffs war ein mit V-Waffen beladener Zug, der bei einem Aufklärungsflug am Vortag entdeckt worden war. Am 31. März 1945 wurde der Ort dann von US-Streitkräften besetzt. Widerstand gab es dabei kaum, sodass keine zivilen Opfer durch Kampfhandlungen gab.
Das größte historische Ereignis dürfte wohl eindeutig die 750-Jahr Feier in 1968 gewesen sein.
Die vielen Veranstaltungen rund um die Feierlichkeiten, das Vogel schießen bei strömenden Regen im Kalterbach, der Festkommers und der legendäre Festzug, um nur ein paar Highlights der Veranstaltung zu nennen, werden immer in Erinnerung bleiben.
Es war das größte Fest, welches bis heute in Feudingen gefeiert wurde.
Wer erinnert sich noch an die legendären Fussballspiele auf dem Sportplatz bei der Volkshalle?
Das Halbfinalspiel der Westfalenmeisterschaft unserer A-Jugend gegen den VFL Bochum. Manche Zuschauer mussten sich bei diesem Spiel ungewöhnliche “”Stehplätze”” aussuchen.
Wie oft musste der Fussball wohl aus der Lahn gefischt werden?
Anfang der 70er Jahre, als Feudingen noch eine eigene Wasserversorgung hatte, wurde im Sommer 1970 von der Freiwilligen Feuerwehr Feudingen Wasser aus den verschiendenen Bächen und der Lahn gepumpt, damit die Wasserhochbehälter gefüllt werden konnten.
In der Nacht zum 3. Januar 1976 wurde die Bettelmannsbuche bei einem orkanartigen Sturm zu Boden geworfen.Auch ohne WhatsApp, Facebook und dem Internet überhaupt, verbreitete sich die Nachricht in Feudingen wie ein Lauffeuer.
Wer einen VW Käfer mit guten Winterreifen hatte, konnte am nächsten Tag bis unmittelbar an die Unglücksstelle fahren.