Artikel aus dem SWA vom 02.10.2018
So wie es früher war
Historischer Markt findet am Samstag rund um das Heimatmuseum in Feudingen statt
Wenn am Samstag, 6. Oktober, der historische Markt auf dem Gelände des Alten Schulhofs und Heimatmuseums in Feudingen seine Pforten öffnet, dann treffen auch diejenigen mittags ein, die sich dem Feudinger Rundgang anschließen.
Der war ja von einigen Heimatfreunden ins Leben gerufen worden, sozusagen als innerörtlicher, geschichtlicher Wanderweg mit QR-Code und Textbegleitung am Handy. An den schönsten und wichtigsten Feudinger Sehenswürdigkeiten hatte das Team um Stephan Koch Info-Schilder installiert, über deren QR-Code dann die Daten zum Gebäude oder Objekt eingeholt werden können.
Wer mitlaufen will, der startet am 6. Oktober um 10 Uhr von der Alten Mühle der Familie Jana-Tröller. Der Rundweg endet dann mittags am Heimatmuseum – passend zum Historischen Markt.
Der hat eine Menge zu bieten, wobei das Motto “So, wie’s frier woar” eigentlich schon alles sagt.Die Feudinger Lebensart von damals, von einst, soll erlebbar werden. Der Verein Dorfgemeinschaft Feudingen veranstaltet von 11 bis 18 Uhr einen “Historischen Markt” rund um das Heimatmuseum, den Schulhof und Bauhof. “Altes Handwerk, alte Speisen und Angebote sollen Alt und Jung das frühere Leben in Feudingen näher bringen”, sagt Andrea Hofius vom Organisationsteam. Den Jungen wolle man zeigen, wie es einst war und den Alten biete man mit dem Historischen Markt ein Stück Erinnnerung.
So öffnet zum Beispiel die alte Mühle ihre Türen. Erste Ergebnisse des LEADER-Projekts “Vom Korn zur Kruste” sind schon sichtbar. Das Wasserrad dreht sich, das alte Backhaus befindet sich im Bau. Wer einen Blick in die Mühle werfen möchte, ist zum Tag der offenen Tür herlich eingeladen. Handwerkliche Fertigkeiten wie Sense dengeln oder das Binden von Reiserbesen und Bälle filzen zählen zum Angebot. Der Kaninchenzuchtverein hat zwei historische Spinnräder und möchte zu dem Thema Angorawolle etwas präsentieren.
Oliver Junker-Matthes aus Diedenshausen schert Schafe und folgt sozusagen den Verlauf von der Schur zur Wolle. Dazu gesellt sich Wickels Holzmaschine. Außerdem wird ein historischer Ofen in Form eines Fasses, das mit Sägemehl befüllt wird, angefeuert.
Der Heimatverein aus Weidenhausen beteiligt sich mit seinen historischen Waffeleisen an dem Markt, Heimatfreunde aus Raumland bringen die Schieferarbeit nach Feudingen. Buchsbaumkränze und Kürbisse werden angeboten, ein kleiner Pflanzemarkt lädt ebenso ein wie der Stand mit selbstgemachten Marmeladen und allerlei Nützlichem. Kartoffeln mit Stipp dürfen natürlich nicht fehlen, ebenso wenig die “Feudinger Reiweplätzjer”. Vieles dreht sich rund um die Kartoffel.
Historische Torten sorgen für Überraschungen am Gaumen, in der alten Schule öffnet ein Historisches Café im Chorraum. Wer nach Feudingen kommt, der darf sich über frisches Backhausbrot freuen. Die Backhausgemeinschaft will zwei Backgänge starten und die Besucher mit Leckereien aus dem Ofen versorgen.
Ein Flohmarkt und viel Selbstgemachtes halten für die Gäste einiges bereit. Der Posaunenchor sorgt ebensofür die musikalische Untermalung wie Susanne Linde mit dem Lahntal-Esemble. Daneben bietet Herbert Sonneborn eine wohl einzigartige Zeitreise in Bildern. Über viele Jahre hat der Feudinger Heimatfreund alte Bilder gesammelt und archiviert. Sie sollen präsentiert werden und die Erinnerungen an alte Zeiten wach werden lassen.
Außerdem kommt der Kreisarchivar ins Heimatmuseum. Interessierte, die einen alten Schatz zuhause haben, bringen diesen einfach mit. Der Fachmann vermittelt “Wissen für Rares” und kann den Leuten genau sagen, ob sie da ein Schätzchen besitzen oder nicht.